Ambulante Operationen
Die ambulanten Operationen werden in unserer Praxis mit dem Laser durchgeführt.
Wie funktioniert eine Laser-Behandlung?
Es gibt die unterschiedlichsten Varianten von Laser-Geräten. In unserer Praxis verwenden wir einen fasergeführten Dioden-Laser neuester Bauart. Hierbei wird das Laserlicht durch eine Glasfaser geleitet und trifft nach Verlassen der Glasfaser auf das zu behandelnde Gewebe (Schleimhaut, Knorpel oder auch knöcherne Anteile der Nasenscheidewand). Der Laserstrahl entwickelt dann auf einem sehr kleinen Areal Temperaturen von bis zu 800 Grad Celsius. Diese hohe Temperatureinwirkung führt zur „Verdampfung“ des Gewebes. Blutgefäße werden sofort verschlossen, so dass es zu keiner Blutung kommt.
Bei geringerer Leistung des Lasers und somit geringerer Temperaturentwicklung, können Blutgefäße auch isoliert verödet werden (etwa bei häufigem Nasenbluten). Ein großer Gewebeschaden um die Blutgefäße, wie bei der herkömmlichen Behandlung ohne Laser, wird vermieden. Somit kommt es zu einer schnelleren Ausheilung.
Die Kosten für die Eingriffe werden von den Krankenkassen übernommen, die Materialkosten müssen vom Patienten (80€) getragen werden.
Begradigung der Nasenscheidewand
Die häufigste Ursache für eine Nasenatmungsbehinderung ist die Verlagerung der Nasenscheidewand auf die rechte und / oder linke Seite. Daraus resultiert das „schlechte Luft bekommen“ durch die Nase. Häufig können Patienten ganz eindeutig die „schlechtere“ Seite von sich aus identifizieren, die Ursachen sind vielfältig z.B. ein Sturz auf die Nase oder z.T. im Rahmen der Geburt. In den allermeisten Fällen ist dabei nicht die gesamte Nasenscheidewand verlagert, sondern nur ein kleiner Teil. Ist dies der Fall, kann der verlagerte Anteil der Nasenscheidewand mittels Laser abgetragen und der Luftdurchfluss durch die Nase wieder normalisiert werden.
Der Eingriff wird in Lokalanästhesie durchgeführt, dauert ca. 15 min und kann ambulant ohne stationären Aufenthalt von statten gehen. In der Folgewoche wird im Rahmen von Kontrollterminen der Heilungsverlauf beobachtet und durch intensive Nasenpflege beschleunigt.
Verkleinerung der Nasenmuschel bei Nasenmuschelhyperplasie (zu große Nasenmuscheln)
Neben einer Nasenscheidewandverkrümmung sind vergrößerte Nasenmuscheln eine weitere Ursache für eine Nasenatmungsbehinderung. Diese sind mit Nasenschleimhaut überzogene Knochenlamellen, die von der seitlichen Nasenwand in die Nasenhaupthöhle ragen.
Insgesamt besitzen wir 6 Nasenmuscheln in der Nasenhaupthöhle (jeweils eine untere, eine mittlere sowie eine obere). Diese sind verantwortlich für die Befeuchtung, die Erwärmung und der Reinigung der Atemluft. Sind die Muscheln vergrößert, treten Probleme bei der Nasenatmung auf. Die Betroffenen haben ständig das Gefühl, ihre Nase sei verstopft. Die Nasenatmung kann auf einer, auf beiden Seiten oder wechselseitig beeinträchtigt sein. Eine Nasenmuschelhyperplasie kann verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel den übermäßigen Gebrauch von Nasenspray oder –tropfen mit einem abschwellenden Wirkstoff. Ein chronischer allergischer Schnupfen kann ebenfalls der Auslöser sein. Häufig tritt eine Nasenmuschelhyperplasie zusammen mit einer chronischen Nebenhöhlenentzündung auf.
Im Rahmen der Nasenmuschelverkleinerung werden mit einem Laser Linien auf der unteren Nasenmuschel eingebrannt, durch diese lokale Hitzewirkung kommt es zur Schrumpfung der Nasenmuschel mit einer daraus resultierenden verbesserten Nasenatmung.
Laserchirurgische Entfernung von Nasenpolypen bei Polyposis nasi
Nasenpolypen sind Schleimhautwucherungen von chronisch entzündeter Schleimhaut. Sie sind häufig bei Allergikern oder Patienten mit Schmerzmittel Unverträglichkeiten zu finden. Lokalisiert sind die Nasenpolypen in der Nase oder den Nasennebenhöhlen, treten fast immer beidseitig auf und haben leider ein häufiges Rezidivrisiko (erneutes Wiederauftreten). Typische Symptome sind:
- verschlechterte Nasenatmung / Schnarchen
- eine vermehrte Schleimsekretion aus der Nase oder in den Rachen
- vermehrte Infekte der Nasennebenhöhlen, z.T. kombiniert mit Entzündungen der Bronchen
- näselnde Sprache
- Riechstörung
Gering ausgeprägte Nasenpolypen können in der Regel mit glukokortikoidhaltigen (Kortison) Nasensprays erfolgreich behandelt werden. Kommt es hierbei zu keiner Besserung der Symptomatik, ist häufig ein operativer Eingriff notwendig:
- Im Rahmen eines ausgeprägten Befundes empfiehlt sich eine operative Sanierung in einer HNO-Fachklinik. Hierbei wird der Zugang zu den Nasennebenhöhlen operativ erweitert und die Polypen entfernt.
- Liegen nur vereinzelt Nasenpolypen vor oder handelt es sich um ein erneutes Auftreten der Nasenpolypen, ist die ambulante laserchirurgische Entfernung die geeignete Therapie. Dieser Eingriff wird in Lokalanästhesie durchgeführt und dauert rund 15 bis 20 Minuten. Er führt zu einer sofortigen Verbesserung der klassischen Nasenpolypensymptomatik (Nasenatmungsstörung, Naselaufen). In der Nachsorge wird der Heilungsverlauf beobachtet und bei Bedarf durch intensive Nasenpflege beschleunigt. Dieser Eingriff kann im Rahmen eines erneuten Auftretens beliebig oft ohne großen Aufwand wiederholt werden.
Lasertherapie bei Nasenbluten (Epistaxis)
Nasenbluten ist ein häufiges Phänomen. Der Betroffene ist meist sehr verunsichert, die Ursachen für das tropfende Blut aus der Nase sind jedoch oftmals unbedenklich. In die Nase münden mehrere große Arterien, die u.a. ein gefäßreiches Schleimhautareal (locus Kiesselbachi) im Bereich der Nasenspitze versorgen. In über 80 Prozent der Fälle wird das klassische Nasenbluten durch eine Schleimhautverletzung an der vorderen Nasenscheidewand ausgelöst. In den wenigsten Fällen handelt es sich bei Nasenbluten um gefährliche Blutungen, die ihren Ursprung in der Regel im hinteren Anteil der Nase haben. Die häufigsten Ursachen für Nasenbluten sind:
- ausgedünnte Schleimhäute im Rahmen eines Wachstumsschubes bei Kindern
- ausgedünnte Schleimhäute bei einem Infekt
- Austrocknung der Schleimhäute durch Klimaanlagen
- erhöhte Blutungsneigung im Rahmen einer Blutverdünnung
- angeborene Blutungsneigung (z.B. Bluter)
In der Regel lässt sich Nasenbluten mit ein paar Tricks gut beherrschen: den Kopf nach vorne beugen, eine kühlen Eisbeutel in den Nacken legen und die Nase zudrücken. Sollte es nach 20 Minuten immer noch bluten, empfiehlt sich die Vorstellung bei einem HNO-Arzt. Im akuten Fall wird der Arzt das blutende Gefäß (Ader) mit einer Strompinzette veröden / verschweißen, wenn dieses sichtbar ist. Eine Laserbehandlung bietet sich bei wiederholtem Nasenbluten an. Dabei werden die oberflächlich Gefäße (Adern), die direkt unter dem Schleimhautniveau liegen, schonend mit dem Laser verödet. Der Eingriff wird in Lokalanästhesie durchgeführt, die Eingriffsdauer beträgt etwa 5 Minuten. In der Regel reicht die einmalige Nachkontrolle, da hier keine Schleimhäute verletzt werden.
Durchtrennung von Verwachsungen (Synechien) in der Nase
Verwachsungen in der Nase entstehen in der Regel nach operativen Naseneingriffen. Die operierten oder verletzten Schleimhäute liegen aufeinander und behindern die Nasenatmung oder rufen Nasenbluten hervor. Die Verwachsungen können mit dem Laser problemlos in Lokalanästhesie durchtrennt werden. Der Eingriff dauert in der Regel rund 10 Minuten. Wichtig ist eine engmaschige Nachkontrolle nach dem Eingriff, so dass eine erneute Verwachsung der Schleimhäute verhindert werden kann.
Parazentese mit Einlage einer Paukendrainage
Die Parazentese (Trommelfellschnitt) gehört zu den häufigsten Operationen der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Es handelt sich dabei um einen chirurgischen Eingriff, der einen Trommelfellschnitt zur Druck- und Ergussentlastung beinhaltet. Dieser dient der Wiederherstellung der Mittelohrbelüftung bei verstopfter Ohrtrompete (Eustachi-Röhre). In bestimmten Fällen, z.B. im Rahmen einer rezidivierenden Mittelohrentzündung sollte ein Drainageröhrchen (Paukendrainage) eingesetzt werden.
Durchtrennen eines zu kurzen Zungenbändchens
Ein zu kurzes Zungenbändchen tritt bei rund 20 Prozent der Neugeborenen auf. Dabei wird der vordere Anteil der Zunge durch das zu straffe und kurze Zungenbändchen am Mundboden fixiert. Daraus resultiert häufig ein Saugproblem beim Stillen, da die Säuglinge keinen richtigen Unterdruck mit der Zunge zum Saugen aufbauen können. Des weiteren kann es beim „Sprechen lernen“ aufgrund der verminderten Zungenbeweglichkeit zu Problemen bei der Lautbildung kommen. In der Regel wird die Diagnose durch den Kinderarzt gestellt, der die Kinder dann weiter zum HNO-Arzt überweist. Der Eingriff erfolgt in Lokalanästhesie und ist für die Kinder nicht schmerzhaft. Dabei wird mit einem chirurgischen Scherchen das Zungenbändchen durchtrennt, aufgrund der geringen Blutungsneigung muss in der Regel keine Blutstillung durchgeführt werden. Im Anschluss an den Eingriff darf sofort gestillt werden, es empfiehlt sich das lokale Auftragen einer antibakteriellen Mundspüllösung mit dem Wattestäbchen sowie ambulante Nachkontrollen.